Ehrenamtliche und Flüchtlinge begehen gemeinsam den Weltflüchtlingstag

Auch in diesem Jahr hat die Aktionsgruppe Asyl im Landkreis Erding am 20. Juni wieder eingeladen, um zusammen mit der katholischen und evangelischen Kirche in Erding den Weltflüchtlingstag zu begehen.
Zu dem sehr gut besuchten ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Johann hatten sich nicht nur viele Ehrenamtliche aus den Landkreishelfergruppen zusammen mit Flüchtlingen eingefunden, sondern auch zahlreiche andere Besucher. Sie waren bereit, sich für eine Stunde Zeit zu nehmen, um gemeinsam der unzähligen Toten zu gedenken, die ihre Flucht aus Krisengebieten mit dem Tod bezahlen mussten – allein seit Jahres-beginn 2016 mehr als 3000 Menschen, die in Mittelmeer und Ägäis ertrunken sind. Nicht gezählt und unbekannt ist die Zahl derer, die auf dem Weg in die Freiheit und in eine bessere Zukunft verdurstet, verhungert oder erforen sind, unzählige Kinder unter ihnen.

Das Gedenken und die Trauer galt aber auch in Solidarität über Grenzen hinweg den Hinterbliebenen in den Heimatländern, die vergeblich auf die Rückkehr oder ein Lebenszeichen ihrer Angehörigen warten, die sie nicht in einem Grab bestatten und dort um sie trauern können. Die vorgetragenen Texte über die Flucht und deren Ursachen waren von den Flüchtlingen verfasst und das Vaterunser in 3 Sprachen der Heimat vorgetragen worden. Herr Pfarrer Garmaier und Pfarrer Tenberg erinnerten in ihren Worten an die Tatsache, dass die Flucht von Menschen eine Realität ist seit dem Alten Testament, dass Flucht nicht nur großen Mut sondern auch das Vertrauen und die Erfahrung benötigt, sich in Begleitung Gottes auf den Weg zu machen.
Die Gedenkfeier wurde begleitet mit Musik und Gospelliedern einer einheimischen Gruppe, sowie durch die Gesangseinlage mit christlichen Texten von 2 iranischen Sängerinnen und Sängern.
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Bei der anschließenden Mahnwache zum Gedenken an die unzähligen auf der Flucht zu Tode gekommenen Menschen umspannte eine Menschenkette fast den gesamten Schrannenplatz. Zahlreiche Kerzen und Kreuzzeichen auf schwarzem Papier wurden niedergelegt, während über lange Zeit völlige Stille auf dem Platz herrschte.

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